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Erfolgreich durch die Bauphase: Wie man Mängel im Hausbauprojekt frühzeitig erkennt und meldet

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Erfolgreich durch die Bauphase: Wie man Mängel im Hausbauprojekt frühzeitig erkennt und meldet

Ein kleines Update: Kurzfristig konnte unser lokal beauftragtes Unternehmen, Elektro-Müller aus See, das Erdkabel für den Strom in die Bodenplatte einziehen. Unser Tiefbauer, Stb-See, hat das Grundstück nach zwei Wochen wieder verlassen. Was hier geleistet wurde, ist erstklassig. Die bereitgestellten Tipps und das Mitdenken waren ausgezeichnet. Die Kommunikation mit Elektro Müller war ebenfalls tadellos und kurzfristig wurde, wie oben schon beschrieben, alles zu unserer Zufriedenheit erledigt.

Leider läuft es nicht immer so reibungslos mit allen Beteiligten in unserem Projekt. Einer muss immer aus der Reihe tanzen. In unserem Fall war und ist es der Fertighausanbieter. Die Kommunikation ist einfach schlecht, ich würde sogar 💩 verwenden wollen.

Daher hier ein paar Tipps:

Beim Bau des eigenen Hauses ist es unerlässlich, aufmerksam und proaktiv zu sein, besonders in Bezug auf die Qualität der Arbeit. Das erfordert leider auch Zeitinvestition von uns als Bauherren.

Ich versuche persönlich, zwei bis drei Mal am Tag auf die Baustelle zu sein. Glücklicherweise ist sie vom Homeoffice nur fünf Minuten entfernt, sodass ich auch kurz vor der Arbeit, in der Mittagspause und Abends nach dem Rechten sehen kann.

Mängel, die während der Bauphase auftreten, können später zu erheblichen Problemen und Mehrkosten führen. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Frühzeitige Mängelerkennung: Das frühzeitige Erkennen von Mängeln ermöglicht es, schnell zu reagieren und sicherzustellen, dass sie umgehend behoben werden. Regelmäßige Baustellenbesuche und die Einbeziehung eines unabhängigen Sachverständigen können dabei helfen, Mängel zu identifizieren, bevor sie größere Probleme verursachen. Wir genießen die Beratung eines Sachverständigen und eines Kollegen meiner Frau. Allerdings können die nicht jeden Tag vor Ort sein, sodass hier der Bauherr selbst den Bau mit überwachen sollte.

Kommunikation mit dem Bauunternehmer: Sobald ein Mangel festgestellt wird, ist es entscheidend, diesen umgehend und schriftlich beim Bauunternehmer zu melden. Eine detaillierte Beschreibung des Mangels sowie das Festhalten durch Fotos oder Videos sind hierbei hilfreich. Die Kommunikation sollte immer konstruktiv und auf eine schnelle Lösung ausgerichtet sein.

Mängelrechte vor der Abnahme: Laut § 634 BGB und dem wegweisenden Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Fall VII ZR 301/13 haben Bauherren das Recht, Mängelansprüche geltend zu machen, auch bevor die Abnahme des Werks erfolgt ist. Dieses Urteil stärkt die Position des Bestellers erheblich, indem es ihm ermöglicht, bereits vor der offiziellen Abnahme Korrekturen zu fordern. Mehr zu diesem Thema finden Sie in diesem ausführlichen Artikel: „Keine Mängelrechte vor der Abnahme?“

https://www.arge-baurecht.com/fileadmin/user_upload/Suenden/prof-voit-keine-maengelrechte-vor-der-abnahme.pdf

Man kann zwar nicht auf § 634 BGB und seine Möglichkeiten ohne Abnahme zugreifen, aber man hat Zugriff auf das Leistungsverweigerungsrecht. In anderen Worten: Man kann die Zahlung kürzen plus einen Druckzuschlag verlangen. Hinweis: Sich in die Beweisumkehrpflicht einzulesen, ist hier extrem wichtig. Es handelt sich hier um Allgemeine Tipps und es sollte immer ein Rechtsanwalt konsultiert werden.

Wichtige Tipps für den Umgang mit Mängeln:

– Dokumentation: Alle Mängel und die Kommunikation mit den Beteiligten sorgfältig festhalten.

– Fachliche Unterstützung: Bei Bedarf Fachleute wie Architekten oder Bauingenieure hinzuziehen, um die Mängel fachgerecht zu bewerten.

– Fristsetzung: Dem Bauunternehmen klare Fristen für die Mängelbeseitigung setzen.

– Rechtliche Beratung: Bei größeren Problemen oder Unstimmigkeiten kann es sinnvoll sein, frühzeitig rechtliche Beratung einzuholen, um die eigenen Interessen bestmöglich zu vertreten.

Indem ich diese Schritte befolge und proaktiv handle, kann ich zum Erfolg des Hausbauprojekts beitragen. Eine gute Vorbereitung und Kenntnis meiner Rechte sind essenziell, um die Qualität meines zukünftigen Zuhauses sicherzustellen und indirekt unterstütze ich meinen Bauleiter indem ich bereits frühzeitig auf Probleme Hinweise und Versuche Folgekosten und mögliche Verzögerungen zu vermeiden.

Ich hoffe, dieser Beitrag unterstützt andere bei ihrem Hausbauprojekt und hilft, potenzielle Fallstricke frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Vielleicht haben andere mehr Glück und benötigen diese Tipps nicht. Wir gehen davon aus, dass wir eher der Einzelfall sind und daher erwähne in dem Post unseren Hausanbieter explizit nicht namentlich. Selbstverständlich findet man diesen aber in anderen Posts und ich würde ungern pauschalisieren. Ich empfehle jedem, sich in diversen Gruppen, z.B. bei Facebook, umzuschauen, vielleicht erkennt man leichter Tendenzen oder ob es sich um Einzelfälle handelt oder doch vermehrt von Problemen berichtet wird.

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