Heute möchte ich eine erste wirklich negative Erfahrung teilen, die ich während der Montageplanung und Kostenauswertung zur Bemusterung mit Hanse Haus derzeit erlebe. Die Situation ist nicht nur frustrierend, sondern auch teuer, mit mehreren Tausend Euro Abweichungen zu unserem Nachteil und eine Antwort von Hanse Haus steht noch aus. Ich möchte auf die vielen Mängel und Fehler in den Unterlagen kurz vor der Bemusterung hinweisen und meine Erfahrungen mit anderen potenziellen Hausbauern teilen, damit sie nicht dieselben Probleme haben.
Der erste Schock kam, als wir am Freitag den 28.04.2023 – weniger als eine Woche vor der Bemusterung (beginnt am 04.05.2023) , die Unterlagen von Hanse Haus erhielten. Diese enthalten zahlreiche Fehler im Montageplan und der Kostenauswertung. Es scheint, als wären sie hastig zusammengeschustert und ohne Rücksicht auf Qualität oder Genauigkeit erstellt worden. Wir haben nun weniger als eine Woche alles zu prüfen und die Elektro-Planung durchzuführen. Zum Glück haben wir uns vorher mit dem Thema beschäftigt und somit zumindest die Möglichkeit die vorher selbst ausgedruckten Pläne zu übernehmen.
Hier sind einige der Probleme, auf die wir gestoßen sind:
- Ausweisung der Mehrwertsteuer (MWSt) für die Photovoltaik (PV)-Anlage: Seit dem 01.01.23 sind PV-Anlagen und deren Installation von der MWSt befreit. Trotzdem wurde die MWSt in unseren Unterlagen ausgewiesen. Hier fehlt es an klarer Transparenz für den Endkunden. Meiner Meinung nach, unterliegt die Anlage laut § 12 Absatz 3 UStG einem Nullsteuersatz und muss gesondert ausgewiesen werden.
- Paket Geschosstreppe vergessen: Die Geschosstreppe wurde in den Plänen berücksichtigt aber in der Kostenauswertung ist diese nicht gesondert aufgeführt, sodass nicht klar ist ob nun enthalten oder nicht. Im Kaufvertrag ist diese noch explizit aufgeführt.
- Frostschürze: Obwohl sie laut Bauleistungsbeschreibung (BLB) enthalten ist (wenn im Bodengutachten gefordert), fehlte die Frostschürze in unseren Unterlagen, im Bodengutachten ist diese gefordert und somit auch inklusive. Eine extra Position über zusätzliche Kosten von 80cm auf 110cm findet sich aber. Es zeigt, dass auf Positionen die den Kaufpreis erhöhen mehr Wert gelegt wurde, als auf die Gesamtkalkulation.
- Falsche Rollläden: Wir haben Aluminium-Rollläden gekauft, aber in den Plänen waren Kunststoff-Rollläden aufgeführt.
- Fliesensockelleisten im Erdgeschoss (EG) vergessen: Statt der gewünschten Fliesensockelleisten wurden nur Standard-Holzleisten aufgeführt. Dafür wurde im Kaufvertrag ein Aufpreis kalkuliert.
- Vinylboden im gesamten Obergeschoss (OG) vergessen: Der Vinylboden wurde in den Plänen nicht berücksichtigt.
- Insektenschutzgitter an den falschen Fenstern: Das geplante Insektenschutzgitter in der Küche tauchte plötzlich im Bad auf. Dies hätte auffallen müssen, da es eine teurere Variante mit 167 cm Breite war.
- Weitere Kleinigkeiten in den Plänen, die von Hanse Haus einfach ohne Rücksprache geändert worden sind. Eine Kommunikation mit uns über Grundrissänderungen gab es nicht. Diese waren abweichend von den vom Architekten erstellten Plänen und den uns vorliegenden Dokumenten.
Zusätzlich wurden weitere Positionen nach dem Kaufvertrag, wie zum Beispiel eine vom Architekten geplante Entwässerung oder eine Aufdopplung einer Badwand, in der Kostenauswertung berücksichtigt. Es scheint, als ob die teilweise übernommenen Positionen aus dem Kaufvertrag gar nicht kalkuliert wurden, sondern nur die Summe aus dem Kaufvertrag übernommen und zusätzliche Positionen hinzugefügt wurden. Dabei fehlten mehrere Positionen komplett, sodass eine Kalkulation der einzelnen Positionen nicht stattgefunden haben kann.
Mindestens die Minderleistungen hätten in einer positionsbezogenen Kalkulation auffallen müssen. Mir schlicht unverständlich.
Mein persönliches Fazit ist, dass Hanse Haus in dieser Situation nur zum Nachteil des Kunden gehandelt hat und keine tatsächliche Kalkulation stattfand. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen Hausbauern helfen, auf solche Probleme aufmerksam zu werden und ihre eigenen Projekte besser zu überwachen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass meine Erfahrungen speziell mit Hanse Haus in Oberleichtersbach gemacht wurden. Die Art und Weise, wie Hanse Haus seine Qualitätskontrolle auf den Endkunden überträgt, ist meiner Meinung nach unprofessionell.
🙏 Nächste Woche hat Hanse Haus bei der Bemusterung die Chance, mich wieder gnädig zu stimmen und die Kohlen aus dem Feuer zu holen.